DIE BERGVÖLKER VON NORDTHAILAND:
(text copyright © Siam Sun Tours, Chiang Mai)
|
KAREN |
Working Karen Women, Karen Village in Chiang Mai Province, Northern Thailand. |
Die Karen oder Karieng sind die grösste
Gruppierung unter den Bergvölkern Thailands. Ihre Gesamtanzahl
beträgt zirka 280'000 Personen, was über 50 Prozent
der ganzen Population von Bergstämmen in Thailand ausmacht.
Das Hauptsiedlungsgebiet der Karen befindet
sich auf der gesamten Länge der thailändisch-burmesischen
Grenze.
Sie haben ihre eigene gesprochene und
schriftliche Sprache, die man simplerweise als Karen-Sprache bezeichnet.
Die Karen-Sprache ist mit keiner anderen Sprache der Welt direkt
verwandt. Man kann sie sprachwissenschaftlich lediglich in die
Kategorie der Sino-Tibetan-Sprachen aus der Tibeto-Burman-Familie
einordnen.
Die erste Karen-Schrift wurde 1832 von
einem christlichen Missionar in Burma entwickelt, worauf noch
andere folgten. Die meisten Alphabeten aus dem Volk der Karen
sind Christen.
Vor ungefähr einhundert Jahren
sind die ersten Angehörigen des Karen-Volkes von Myanmar
(Burma) nach Thailand eingewandert. Auch heute noch gibt es Gruppen
von Karen, die versuchen, die thailändisch-burmesische Grenze
zu überschreiten, um sich in Thailand niederzulassen. Die
thailändischen Behörden versuchen allerdings mit allen
Mitteln, die neu zugewanderten Karen davon abzuhalten, sich auf
thailändischem Boden einzuquartieren.
Es gibt in Thailand mehrere Unter-Gruppen
der Karen, zum Beispiel:
Grundsätzlich bezeichnet man die
Karen in Zentral-Thailand als Karieng, anders in Nord-Thailand,
da heissen die Karen Nyang. Das Wort "Karen" wird von
den Anthropologisten als generelle Bezeichnung einer Anzahl bestimmter
Gruppierungen, die nahe miteinander verwandte Sprachen sprechen,
verwendet.
Die traditionelle Heimat der Karen ist
Burma, wo auch heute noch der Grossteil der ethnischen Karen lebt.
Die Karen in Burma sind in ständige Auseinandersetzungen
mit der Regierung verwickelt, weil sie sich einen eigenen, unabhängigen
Karen-Staat wünschen.
Der Zivilstand einer Karen-Frau kann
man anhand der Farben ihrer Kleidung, die sie trägt, erkennen.
Eine ledige Frau kleidet sich in weisser Farbe, verheiratete Frauen
tragen in der Regel rote oder schwarze Kleidungsstücke. Das
soll unglückliche Folgen jeder Art von Liebeleien zwischen
den Geschlechtern, insbesondere mit schon verheirateten Frauen,
verhindern.
Neben der Landwirtschaft, wie sie von
allen anderen Bergvölkern praktiziert wird, sind die Karen
auch gut mit dem Handwerk des Webens von Stoffen bewandert. Sie
produzieren die Kleider aus Baumwolle vorwiegend für den
Eigengebrauch und erst in zweiter Linie für den Verkauf,
beispielsweise an Touristen.
Angehörige der Karen, die nicht
selber Landwirtschaft betreiben, wie dies normalerweise der Fall
ist, arbeiten als Taglöhner in den Feldern anderer ethnischer
Minderheiten oder beziehen ihr Gehalt aus der Holz-Industrie.
Zudem werden viele der in Nord-Thailand lebenden Elephanten von
Karen gehalten und betreut, was neben dem Verkauf von Textilien
eine weitere Einnahmequelle im touristischen Bereich ist.
Die Dörfer der Karen liegen, wie
die der anderen Bergvölker auch, in den meisten Fällen
in den Bergen. In jüngerer Zeit gibt es allerdings mehr und
mehr Karen, die diese Angewohnheit ändern und sich wie die
Thailänder in den Talebenen niederlassen.
Die Karen sind in der Mehrzahl Angehörige
des Christentums, was das Ergebnis der missionarischem Aktivitäten
von Europäern ist. Sie haben ihren eigenen, ursprünglichen
Glauben und die Brauchtümer im Zusammenhang mit Natur-Geistern
fast ganz aufgegeben. Von einer Minderheit der Karen wird noch
Buddhismus in ursprünglicher Form praktiziert.
Eine spezielle Gruppe von aus Burma
eingewanderten Karen kann man in der Provinz Mae Hong Son, nahe
der Grenze zu Burma, antreffen. Diese Gruppe heisst Padong-Karen
und ist weithin bekannt wegen ihren Frauen mit den langen Hälsen.
Die Padong-Frauen tragen überdimensionale Halsbänder
aus Messing-Ringen, die bewirken sollen, dass ihre Hälse
länger werden. Ob dem wirklich so ist, sei dahingestellt,
jedenfalls wird die optische Wirkung von überdurchschnittlich
langen Hälsen mit diesen Halsringen durchaus erzielt.
Beim
Volk der Padong-Karen ist man der Ansicht, dass lange Hälse
schwanenartig seien und daher ein Zeichen der Schönheit sind.
Wegen diesem besonderen Brauch werden die Padong-Karen von den
Thais ganz einfach als "Karieng-Cho-Yao" (Lang-Hals-Karen)
bezeichnet, was im internationalen Sprachgebrauch auf englisch
die "long necked Karen" sind.
Karen Woman (Karien), Karen Village in Chiang Mai Province, Northern Thailand.
Die Sakau und die Pou sind die Gruppen mit den am zahlreichsten
Angehörigen in Thailand.
Zur Seite der Hmong:
Zurück zur Seite der Bergstämme:
Zurück zur Willkommens-Seite von Thailand online:
copyright 1996 - 2004 © thailand publications switzerland